10/2021 Reptilien und Amphibien mit Josef Bruns

NAJU Treffen im Oktober

Der Herbst stand bei der NAJU Kinder- und Jugendgruppe unter dem Motto „Reptilien und Amphibien“. Die Kinder und Jugendlichen lernten Eidechsen und ihren Lebensraum kennen.

Als Einführung zu dem Thema trafen sich die NAJU Kinder- und Jugendgruppe und die Jugendgruppenleiterinnen Uli Schütte und Nicole Neugebauer in der Geschäftsstelle in Neustadt, mit dem Reptilien- und Amphibienfachmann Josef Bruns am Samstag, 2. Oktober. Josef brachte verschiedene Reptilien und Amphibien in kleinen Terrarien mit, die die Kinder und Jugendlichen fasziniert betrachteten und auch anfassen durften. Eine Zauneidechse, deren Lebensraum die NAJUs in den Herbstferien herrichten und möglicherweise im nächsten Jahr auch beobachten wollen, stand im Mittelpunkt. Aber auch kleine Schlangen, die sich durch die Hände der Kinder und Jugendlichen schlängelten. Ein besonderes Highlight war die Boa die Josef Bruns der NAJU Gruppe zeigte. Die Kinder und Jugendlichen gingen furchtlos mit der Schlange um. An Fragen mangelte es nicht, „machen Eidechsen und Schlangen einen Winterschlaf?“ oder „was fressen Zauneidechsen?“ Josef Bruns, bereitete die NAJU Kinder- und Jugendgruppe, sowie die Erwachsenen theoretisch auf das vor, was sie auf dem Grundstück im Moor dann umsetzten. Ein herzliches Dankeschön an Josef Bruns für diese tatkräftige Unterstützung.
In den Herbstferien, am 25.10.2021 war es dann soweit. Acht Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 16 Jahren, verteilten die Spaten und die Arbeit begann. Zu dieser Jahreszeit haben sich die Eidechsen (hier Zauneidechsen) in ihre Winterquartiere im unteren Erdreich zurückgezogen. Daher konnte nun gearbeitet werden, ohne die Tiere zu gefährden.

Am ersten Tag halfen alle mit, dass schon bestehenden Gelände an der Nordstr., unter Anleitung von Josef Bruns, für das nächste Frühjahr vorzubereiten. Nun konnten alle das theoretische Wissen in die Praxis umsetzen. Die Sandfläche wurde von hohen Gräsern befreit, dazu mussten die Kinder und Jugendlichen tief mit den Spaten in das Erdreich stechen. Die Benjeshecke wurde mit Ästen und dem ausgezupften Gras erweitert, so das die Zauneidechsen und die Erdkröten nach ihrem Winterschlaf wieder genug Schutz vor Fressfeinden haben. Alle Kinder und Jugendlichen trugen noch neuen Sand auf, der wichtig für die Eiablage der Zauneidechsen ist. Damit ging der erste Tag auch zu Ende. Josef Bruns war begeistert von der Einsatzfreude aller Kinder und Jugendlichen.

An den nächsten zwei Tagen, 26. und 27.10.2021, begann dann die Arbeit auf dem Grundstück im Moor. Die Fläche, die für den neuen Lebensraum von Zaun- und Waldeidechse und Nattern genutzt wird, haben Josef, Uli, Erik und Jörg vom NABU, bereits auf altbewährte Weise mit der Sense von hohem Gras befreit. So konnten die Kinder und Jugendlichen sofort anfangen. Zwei der älteren Jungen begannen eine Grube von ca. 1x1m auszuheben. Die Grube sollte auch ca. 1m tief sein. Die Aktion machte Freude und Spaß dies sollte auch nicht fehlen: Als Maßstab sprang Jacob, der Jüngste, regelmäßig in die Grube um zu überprüfen, ob sie schon tief genug ist.

In der Zwischenzeit suchten die Jüngeren im angrenzenden Waldstück, Totholz, Äste und Stöcke für die Benjeshecke.
Sie umzäunt das Gebiet, damit sich die Tiere sich wohlfühlen und Schutz haben, um sich hoffentlich bereits im nächsten Jahr hier zu tümmeln. Unermüdlich schafften Charlotte, Jacob und Greta Schubkarre um Schubkarre Holz für die immer größer werdende Benjeshecke ran.

Am Ende des Tages, hatten Florian und Darian die Grube ausgehoben, nun füllten die Kinder und Jugendlichen das Loch mit Totholz, kleinen Ästen und Tannenzweigen. Dieses Material verrottet und bildet so Zwischenräume, in die sich die Tiere im Winter einbuddeln und ihren Winterschlaf halten. Oben auf kamen noch die ausgestochenen Grassoden und einige kleine Äste. In den nächsten Wochen wird auf der Fläche noch Sand aufgetragen, damit die Tiere auch ihre Eier gut und sicher vergraben können.

Der nächste Tag bereitete allen große Freude über das was schon alles geschafft war. Tatkräftig und voller Eifer wurden aufs Neue die Sparten verteilt und es ging sofort wieder an die Arbeit. Die Jugendlichen halfen Josef Bruns beim Bäume fällen, er suchte passende, bereits abgestorbene Bäume aus, die Jugendlichen sägten sie an und hatten großen Spaß diese dann umzuschubsen.
So formte sich der neue Lebensraum für Zauneidechsen, Blindschleichen und Erdkröten. Mit viel Glück können die Kinder und Jugendlichen im nächsten Jahr auch Schlingnattern und Kreuzottern beobachten.
Der letzte Tag dieser aufregenden Herbstferienaktion endete mit dem pflanzen von Heidekraut. Es sieht nicht nur hübsch aus, sondern bietet den kleinsten Lebewesen auch Schutz und Nahrung.

Text: Nicole Neugebauer
Bilder: Uli Schütte / Erik Schütte